Aus den Fachschulen

Die FACHSCHULE am NAOB Köln – Einstieg in die moderne Mobilität

tema-Ausgabe 06/2022

Die Fachschule am Nicolaus-August-Otto-Berufskolleg (NAOB) bietet Aufstiegswilligen aus fahrzeugtechnisch affinen Berufsfeldern mit Interesse an Führungsaufgaben, selbständigem Arbeiten, Elektromobilität oder Konstruktion zwei Bildungsgänge an:

  • Fahrzeugtechnik

sowie

  • Karosserie- und Fahrzeugbautechnik.

Ab dem Schuljahr 2022/2023 wurde die Fachschule für Fahrzeugtechnik um den Schwerpunkt Elektromobilität erweitert. Hierbei wird auf die zukünftigen Anforderungen des Marktes und der Arbeitgeber reagiert, da zur Zeit Fachkräfte gesucht werden, es aber noch keine speziell ausgebildeten Fachkräfte in diesem Bereich gibt. Dabei stehen neue Technologien sowohl bezüglich Batteriemanagement, Entwicklung der Elektromobilität und auch Wasserstofftechnik (Brennstoffzelle) im Vordergrund.

Zugangsvoraussetzungen zur Fachschule sind ein Gesellenbrief im Kfz-Bereich und ein Berufsabschlusszeugnis (Kraftfahrzeug-Mechatroniker:in; Automobil-Mechatroniker:in; fahrzeugtechnisch affine Berufsgruppen) sowie Berufserfahrung.

Die Einsatzbereiche können sowohl in der Industrie als auch in der Dienstleistungsbranche liegen. Neben der Entwicklung und Herstellung sowie der Wartung und Instandsetzung von Fahrzeugen und Fahrzeugkomponenten sind sie im betriebswirtschaftlichen Bereich zuständig für Produktentwicklung und Marketing.

Die Weiterbildung findet in zweijähriger Vollzeitform oder in vierjähriger Teilzeitform an drei Abenden die Woche statt.

Der Bildungsinhalte sind gegliedert in einen fächerübergreifenden Bereich (Betriebs und Personalwirtschaft; Fremdsprache Englisch; Deutsch/Kommunikation; Politik/Gesellschaftslehre) und dem fachspezifischen Bereich, der über die gesamte Ausbildung hinweg folgende Lernfelder umfasst:

  • » Entwickeln und Konstruieren
  • » Fahrzeugmanagement- und Diagnosesysteme
  • » Betriebliches Management

Hinzu kommt als wesentlicher Inhalt eine Projektarbeit gegen Ende der Weiterbildung.

Dabei wird besonderer Wert auf selbstgesteuertes Lernen mit modernen digitalen Medien und Software gelegt. Angehende Techniker:innen am NAOB entwickeln im Rahmen ihrer Ausbildung Projekte mit praktischem Bezug und Anwendungsmöglichkeiten in der Fahrzeugtechnik sowie der Karosserie- und Fahrzeugbautechnik. In den letzten Schuljahren wurden zahlreiche Projekte vorgestellt, mit denen die Studierenden ihren Praxisbezug unter Beweis stellen konnten.

Als besonders herausragende Projekte wären zum Beispiel folgende zu nennen:

  • Keyless go(ne) – Hierbei wurde nachgewiesen, dass dieses automatische Schließsystem durch einfache Funkstreckenerweiterung außer Kraft gesetzt werden konnte. Dieses Projekt fand übrigens auch Beachtung in der Automobil-Presse.
  • PaMo (Park MonitoringI) – Dieses vollautomatische Überwachungssystem schaltet sich bei einem Aufprall automatisch ein und speichert eine Videoaufnahme auf einem externen Speichermedium.
  • SAN-Opti (Sichtverbesserung für den Außenspiegel bei Niederschlag) – Hierbei handelt es sich um ein Sichtverbesserungssystem für den Außenspiegel bei Niederschlag, wobei automatisch der Spiegel mittels Druckluft „freigepustet“ wird.

„Diese Präsentation hat bei uns schon Tradition. Die Schüler sind in der Regel in Teams zu drei bis vier Personen tätig. Grundsätzlich geht es darum, Systeme zu erarbeiten, die das Leben für die Nutzer leichter machen, etwa die Ladehilfe für Anhänger. In den letzten Jahren ist es auch oft zur betrieblichen Nutzung der Ideen gekommen. Unsere Projektpräsentationen sind ein guter Einstieg ins praktische Berufsleben, da sie häufig in Kooperation mit ansässigen Firmen durchgeführt werden. So konnten z.B. Fahrzeugaufbauten für das THW optimiert werden.

Unabhängig vom Nutzen der Erfindungen steht für uns an der Fachschule des NAOB der pädagogische Mehrwert der Projekt-Präsentationen im Vordergrund. Kreativität, Teamwork, Durchhaltevermögen und Selbstbewusstsein der Schüler:innen werden durch die Vorarbeiten und die Präsentation vor Gästen immens gestärkt. Hier kommen Theorie und Praxis optimal zusammen.“ (Zitat G. Grütter, Koordinator Fachschule)

Für die Ausbildung an der Fachschule kann übrigens finanzielle Förderung nach BAföG oder AFBG in Anspruch genommen werden. Zusätzlich können auch SGB-II-Leistungen beim Jobcenter beantragt werden.