Die Fachschule für Bautechnik des Berufsförderungswerks München
Innovativ aus Tradition:
Die Fachschule für Bautechnik des Berufsförderungswerks München
Seit über 25 Jahren werden in der Fachschule für Bautechnik Staatlich geprüfte Bautechniker1 ausgebildet. Die Fachschule ist seit 1996 staatlich anerkannt und Teil des Berufsförderungswerks München, einer Einrichtung für berufliche Rehabilitation im Südosten von München.
Die Schulleitung und das Ausbilderteam setzen sich überwiegend aus Architekten und Ingenieuren zusammen, die auf eine umfangreiche berufliche Praxis zurückgreifen können. Das Kollegium ist somit hochqualifiziert und besticht durch ein hohes Maß an Engagement, Innovation, Interdisziplinarität, Diversität und eine ausgeprägte Technikaffinität, was der Qualität und Reputation der Ausbildung deutlich zugutekommen.
Die Ausbildung an der Fachschule gilt als eine sogenannte „Aufstiegsweiterbildung". Nach bestandenem ersten Schuljahr haben die Teilnehmer automatisch die Fachschulreife erreicht. Am Ende des zweiten Schuljahres ist eine schriftliche Abschlussprüfung in vier Fächern vor dem staatlichen Prüfungsausschuss abzulegen. Nach erfolgreichem Abschluss wird ihnen die Berufsbezeichnung „Staatlich geprüfter Bautechniker“ zuerkannt. Der Bautechniker ist nach dem Deutschen und Europäischen Qualifikationsrahmen dem Niveau 6 zugeordnet, was einem Bachelor-Abschluss entspricht. Des Weiteren können die angehenden Bautechniker mit einer Ergänzungsprüfung im Fach Mathematik auf freiwilliger Basis die Fachhochschulreife erwerben.
Die Fachschule wurde ursprünglich für Teilnehmer einer beruflichen Rehabilitation ins Leben gerufen. Dabei handelt es sich um Menschen, die nach Unfall oder einer Krankheit ihren eigentlichen Beruf nicht mehr ausüben können und somit eine neue berufliche Orientierung benötigen. Die Anmeldung erfolgt in der Regel über die Rentenversicherung, die Agentur für Arbeit oder die Berufsgenossenschaft. Unter anderem wegen des starken Fachkräftebedarfs hat sich die Schule seit einigen Jahren auch für Selbstzahler geöffnet. Somit kann sich jeder an der Ausbildung Interessierte an der Fachschule bewerben. Für diese sogenannten „Selbstzahler“ bestehen verschiedene Fördermöglichkeiten, für deren Inanspruchnahme die Fachschulleitung Unterstützung leistet.
Die Ausbildung
Die Ausbildungsinhalte richten sich nach der Schulordnung für Fachschulen in Bayern. Das erste Schuljahr hat einen fest vorgegebenen Stundenplan mit allgemeinbildenden Fächern und den Grundlagenfächern im Bereich der Bautechnik. Das zweite Schuljahr ist modular aufgebaut und umfasst vor allem anwendungsorientierte Fächer.
Hierbei hat sich die Fachschule auf die Fachrichtung Architektur/Hochbau spezialisiert, was sich in den Unterrichtsfächern wie Baurecht und Planung, Bauvertragsrecht, Stahlbetonbau/Tragwerksbemessung und Baubetrieb widerspiegelt. Neben den Pflichtfächern haben die Fachschüler die Möglichkeit, durch das Belegen von sogenannten Wahlfächern (z. B. Energetische Nachweise, Bauen im Bestand, Hochbau-CAD (computer aided design)) ihr eigenes Profil zu schärfen.
Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf einer praxisnahen und handlungsorientierten Ausbildung, die immer am Puls der Zeit ist. Die Schüler erstellen in praktischen Übungen und Projektarbeiten beispielweise Entwurfs- und Werkpläne, statische und bauphysikalische Nachweise. Sie kalkulieren Baumaßnahmen, ermitteln und prüfen Betonrezepturen und üben die Handhabung moderner Messinstrumente. Einen hohen Stellenwert nimmt der qualifizierte Einsatz von aktueller Bausoftware ein – egal ob beim Konstruieren (CAD), bei der Statik, der Bauphysik oder der Ausschreibung und Vergabe. Das dreidimensionale Konstruieren und seit neuestem die Planungsmethode BIM (Building Information Modeling), die zunehmend zu einer bedeutenden Schlüsselqualifikation im Bauwesen wird, gehören zum Standardrepertoire der Fachschule. Darüber hinaus werden zahlreiche Exkursionen durchgeführt. Ein weiterer Bestandteil der Ausbildung ist ein dreiwöchiges Praktikum, das die Teilnehmer bei einem selbst gewählten Planungsbüro, einem Bauunternehmen oder in der öffentlichen Verwaltung absolvieren.
Jede Klasse besteht aus rund 15 Teilnehmern, sodass immer eine sehr individuelle Betreuung der Teilnehmer gewährleistet ist. Und wenn einmal dennoch Wissenslücken bestehen, dann werden diese im individuellen Förderunterricht geschlossen.
Mögliche Zusatzqualifikationen
Zu dem allgemeinen Technikerabschluss können an der Fachschule weitere relevante Zusatzqualifikationen erworben werden:
- Zertifikat Energetische Nachweise, das zum Ausstellen von Energieausweisen berechtigt und der erste Schritt zum Energieberater ist
- 3D/BIM-Zertifikat
- KMK-Fremdsprachenzertifikat Englisch Niveau B1
- Ausbildereignungsprüfung (AdA-Schein)
- Seminar Sicherheitstechnische Ausbildung der Meister und Technikerschüler der BG BAU
Was die Fachschule auszeichnet
- Die Fachschule verwendet modernste Ausbildungsmethoden und -mittel: Interaktive Whiteboards, umfangreiche Softwareanwendungen, Arbeiten mit Tablets, WLAN und Internet.
- Die Fachausbildung ist nach DIN EN ISO 9001 zertifiziert und garantiert somit höchste Qualität. Dies zeigt sich auch in der Vermittlungsrate von 100 % beim beruflichen Wiedereinstieg.
- Die CAD-Ausbilder sind zertifizierte BIM-Modeller.
- Parallel zur baufachlichen Ausbildung bietet die Fachschule ein exklusives Bewerbungstraining und eine persönliche Unterstützung bei der anschließenden Jobfindung.
- Die Teilnehmer können einen speziellen Vorbereitungskurs für angehende Bautechniker belegen (s.u.).
- Eine Unterbringung im Internat vor Ort mit Vollpension ermöglicht den Teilnehmern eine maximale Konzentration auf den anspruchsvollen Ausbildungsalltag.
- Überdies erhalten die Teilnehmer durch die Integration der sogenannten Fachdienste Integrationsmanagement, Psychologischer und Medizinischer Dienst von Beginn an intensive Unterstützung und Betreuung.
- Alle Kurse enden im Februar. Dies hat den Vorteil, dass zu der Zeit die saisonale Nachfrage in der Baubranche steigt und zeitgleich weniger Absolventen auf den Arbeitsmarkt strömen. Andere Ausbildungsstätten schließen erst im Sommersemester ihre Ausbildung ab.
Vorbereitungslehrgang
Nichts ist bekanntlich besser als eine gute Vorbereitung. Deshalb bietet die Fachschule für Teilnehmer vor Beginn der Ausbildung einen viermonatigen Vorbereitungslehrgang an. Die Inhalte des Kurses orientieren sich streng an die im Anschluss folgende Bautechnikerausbildung. Ziel ist es, den Teilnehmern die notwendigen Lernvoraussetzungen und ein solides technisches Grundwissen zu vermitteln.
Ausbildungsstart ist immer im Februar eines Jahres. Der Vorbereitungslehrgang Bautechniker beginnt entsprechend vier Monate vorher.
Die Fachschule für Bautechnik bietet jeden Monat einen Informationsabend über die Weiterbildung und die Fördermöglichkeiten an. Für Anmeldungen besuchen Sie https://www.fsbau-muenchen.de.
Für alle weiteren Fragen ist der Ansprechpartner:
Thomas Torno (Leiter der Fachschule für Bautechnik im BFW München)
Tel.: 08091 51-3293, Fax: 08091 51-3045
E-Mail: t.torno@ bfw-muenchen.de
1 Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird im folgenden Artikel überwiegend die männliche Sprachform (generisches Maskulinum) verwendet.