Technikerschule Hannover

Die Tatsache, dass eine praxisnahe Ausbildung ein wichtiges Schlüsselelement für die heutigen beruflichen Anforderungen im technischen Bereich ist, verlangt auch nach einer stetigen Transformation und Anpassung des Unterrichtes an den aktuellen Stand der Technik. Aus diesem Grund hat es sich die Technikerschule Hannover seit vielen Jahren zur Aufgabe gemacht, die praktische Wirklichkeit in den Unterricht zu holen. Neben der systematischen Analyse von technischen Problemen, spielt auch das projektorientiere Vorgehen, das Denken in Prozessen sowie die Berücksichtigung der Qualität eine große Rolle. Darüber hinaus werden auch Kompetenzen im Bereich des Team- und Führungsmanagements anwendungsbezogen vermittelt.

Projektarbeiten als Bestandteil des Unterrichts

Ein großer Bestandteil der beruflichen Weiterbildung in den Fachrichtungen Elektrotechnik, Maschinentechnik und Metallbautechnik sind daher Projektarbeiten, die in unseren hauseigenen Fachlaboren oder mit kooperierenden Firmen durchgeführt werden.  Unsere Absolvierenden haben damit nicht nur die Gelegenheit, wichtige Kompetenzen mit Blick auf die ganzheitliche Projektierung und Umsetzung industrietypischer Anwendungen zu erlernen, sondern kommen auch gleichzeitig mit Firmen in Kontakt und lernen typische Betriebsabläufe kennen.

Entwicklung von technischen Applikationen für den Fachunterricht

Eine weitere Besonderheit dahingehend ist, dass die so an der Schule entstehenden technischen Applikationen ebenso für den Unterricht genutzt werden können. Ein Beispiel dafür ist eine Zugprüfmaschine zur Festigkeitsprüfung von mittels 3D-Druck gefertigten Teilen, die im letzten Schuljahr von einem Projektteam aus der Elektrotechnik projektiert und in die Praxis umgesetzt wurde. Das inhaltliche Spektrum zur Lösung der Aufgabenstellung ging dabei von der mechanischen Konstruktion über die Auslegung der für die Aufbringung der Zugkraft von bis zu zwei Tonnen erforderlichen Antriebstechnik bis hin zur Programmierung und Visualisierung der Applikation. Nicht zuletzt mussten ebenso sicherheitstechnische Überlegungen getroffen werden. Die dafür erforderlichen Kenntnisse und Methoden werden exemplarisch im Unterricht der Fachschule Elektrotechnik mit ihrem Schwerpunkt Energie- und Prozessautomatisierung erarbeitet.  

Denken in vollständigen Prozessen und Verzahnung der Fachrichtungen

Von der vollständigen Umsetzung dieses Projektes profitiert unsere Fachrichtung Maschinentechnik mit ihren Schwerpunkten Konstruktion und Betriebstechnik insofern, dass nun der vollständige Prozess von der Konstruktion über die Fertigung bis hin zur Qualitätsprüfung eines Bauelementes theoretisch und auch praktisch abgebildet werden kann. Diese gegenseitige Unterstützung und Verzahnung der Fachrichtungen ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal der Fachschule Hannover. Absolvierende sollen über den Tellerrand hinausschauen und ihren technischen Horizont erweitern. Die Schnittstellen im späteren Berufsleben zu anderen Bereichen sind damit besser greifbar und technische Herausforderungen können auch von anderen Seiten betrachtet werden.

Moderne Fertigungstechnologie mittels 3D-Druck

Ein weiterer Fokus der Technikerschule Hannover liegt auf der kontinuierlichen Optimierung unserer Fachräume durch neue Technologien. Neben moderner Antriebs- und Regelungstechnik hat sich in den letzten Jahren vor allem auch die additive Fertigung als festes Standbein etabliert. In der Weiterbildung werden verschiedene Drucktechnologien theoretisch vermittelt und mit unterschiedlichen Druckern in der Praxis erprobt. Die Bandbreite reicht dabei vom Resindruck für Bauteile mit geringer mechanischer Festigkeit aber hoher Auflösung über FDM-Drucker mit und ohne Endlosfaserverstärkung zur Festigkeitssteigerung bis hin zum Metall-3D-Druck für hochbelastete Bauteile aus verschiedenen Stahllegierungen.  Der Erwerb von Kenntnissen in diesem Bereich bereitet auf die vielfältige Fertigungslandschaft innerhalb der Betriebe vor.

Der Metallbau im Wandel der Zeit

Dass nicht nur inhaltliche Thematiken sondern auch das Berufsprofil per se einem ständigen Wandel unterliegt, lässt sich am Beispiel unserer Fachrichtung Metallbautechnik aufzeigen.  Auf der einen Seite sind klassische Inhalte wie z. B. die Planung und Ausführung von Türen, Toren, Fenstern, Fassaden, Treppen und Tragwerken nach wie vor unerlässlich. Auf der anderen Seite werden zunehmend Kompetenzen im Bereich der technischen Gebäudeausrüstung in den Fachgebieten Heizung, Lüftung, Sanitärtechnik und Gebäudeautomation benötigt.

Technikerforum

Unser Technikerforum ist die Highlight-Veranstaltung für die Absolvierenden gegen Ende der Weiterbildung. Es handelt sich hierbei um eine an der Schule stattfindende Messe, auf der die Ergebnisse des Abschlussprojektes ausgestellt werden. Zu den Besuchern zählen ehemalige und an der Weiterbildung interessierte Schülerinnen und Schüler aber vor allem externe Firmen, die an der Projektrealisierung unmittelbar beteiligt oder auf der Suche nach Fachkräften sind. Während des Nachmittags stehen technische Gespräche über von den Absolvierenden entwickelten Lösungen im Vordergrund und nicht selten ergibt sich daraus ein direktes Arbeitsverhältnis. Das nächste Technikerforum findet am 25.04.2024 im Zeitraum von 13-17 Uhr statt.

Infos und weiterführende Informationen

Die Fachschule Hannover bietet die Weiterbildung zum staatlich geprüften Techniker/zur staatlich geprüften Technikerin in den Fachrichtungen Elektrotechnik und Maschinentechnik im Voll- und Teilzeitmodell sowie in der Metallbautechnik im Vollzeitmodell an.  Die Weiterbildung bereitet ebenso auf ein technisches Studium vor und ein erfolgreicher Abschluss ist unmittelbar an die Vergabe der Fachhochschulreife gekoppelt. Darüber hinaus können zusätzliche Qualifikationen wie z. B. der Ausbildereignungsschein oder das KMK-Englischzertifikat erworben werden. Nicht zuletzt besteht auch die Möglichkeit, an Studienfahrten teilzunehmen. Aktuell findet wieder die bei vielen Absolvierenden beliebte „Fit in den Beruf-AG“ statt. Der in diesem Rahmen angebotene Sportkurs sorgt für einen Ausgleich zum Fachunterricht und als krönender Abschluss fahren die Teilnehmenden für eine Woche nach Österreich zum Ski- oder Snowboardfahren.

Autoren:

Florian Brüning, OStR

Holger Scheffer, StR

Christian Arlt, StR