Aus den Fachschulen

Technikerausbildung an der Andreas-Albert-Schule – Garant für Entwicklung und Konsolidierung

tema-Ausgabe 02/2022

Allgemeines
Die Andreas-Albert-Schule Berufsbildende Schule Frankenthal (Pfalz) (https://andreas-albert-schule.de, Bild 1) beheimatet seit dem Schuljahr 1991-1992 eine Fachschule. Es ist die Fachschule Technik, Fachrichtung Maschinentechnik, Schwerpunkt Maschinenbau. Hier absolvieren jedes Jahr ca. 20 Studierende den staatlich geprüften Techniker (Bild 2 Abschluss SJ 19/20).
Vier Jahre lang kommen diese an drei Abenden im Teilzeitmodel in den Unterricht der Fachdozenten. Alle Dozenten sind auch im Unterricht vormittags involviert und sind ein Bindeglied zu den ansässigen Industrie- und Handwerksbetrieben.

Markt der Möglichkeiten
Unsere Fachschule bietet den Absolventen einen enormen Karriereschub. Meistens handelt es ich um ehemalige Auszubildende, die die Vernetzung unserer Schule mit den jeweiligen industriellen Betrieben kennen. Häufig besuchen die Fachschule auch Berufstätige, die aufgrund ihres Arbeitsplatzwechsels in unser Einzugsgebiet kommen. Alle können das Know-how der Andreas-Albert-Schule, die gewachsenen Netzwerke und die persönliche fachliche Expertise der Dozenten für sich nutzen.

Vernetzung
Kern des Netzwerkes bilden die Ausbildungsbetriebe in unserem Einzugsgebiet. Die meisten Absolventen ihrer Erstausbildung werden zurzeit direkt in ein Arbeitsverhältnis übernommen. Oder sie finden eine Anstellung in nahen Industriestätten. Dort verbringen Sie dann einige Zeit und spüren mit Blick auf ihr Potenzial und ihre momentane berufliche Situation, dass „Mehr“ in ihnen steckt. Dieses Gespür trifft auf den hohen Bedarf an gut ausgebildeten staatlich geprüften Technikern und Technikerinnen. Dies belegt die Anzahl der Absolventen und Absolventinnen, welche bereits eine dem Ziel entsprechende Anstellung zugesagt bekommen, während sie noch ausgebildet werden.

Schwerpunkt Maschinenbau
Der Schwerpunkt Maschinenbau ist als Kernkompetenz unserer Industrie sowohl Grundlage als auch Möglichkeit. Die klassischen Felder des Maschinenbaus, die Mechanik, die Konstruktion (durchgeführt an modernen Computerplätzen an der CAD-Software solid-works), die Fertigungstechnik, die Steuerungstechnik (im Pneumatiklabor und mit entsprechender Schnittstelle zum Programmierplatz, Software Siemens S7 und FluidSim, Bild 3 –Anwendung „elektronisches Haus“), werden ergänzt durch die Ausbildung einer berufsbezogenen Kommunikation in Englisch, durch Kompetenzen im Bereich der informationstechnischen Systeme, eines regionalspezifischen Moduls der Werkstofftechnik und der Berufs- und Arbeitspädagogik.
Seit diesem Jahr wird mit dem Absolvieren des Moduls Berufs- und Arbeitspädagogik auch die Prüfung zur Ausbildereignung durchgeführt. Diese wird von der IHK anerkannt.

Einzugsgebiet
Das Einzugsgebiet richtet sich stark nach dem akzeptierten persönlichen Aufwand. Aufgrund der Organisationsform des Teilzeitunterrichtes ist neben dem Wohnort auch der Arbeitsplatz zu berücksichtigen. Anfahrtswege bis zu 100 km sind selten, werden aber von manchem Absolventen in Kauf genommen.

Teilzeitmodell
Das Teilzeitmodel birgt für uns folgende Vorteile. Eine verlässliche Kooperation mit den einzelnen Arbeitgebern, den Absolventen und unserer Fachschule ist Voraussetzung für den angestrebten Abschluss. Die Absolventen stehen meist im Vollzeitarbeitsverhältnis. Die Arbeitszeiten, betriebliche Belange und Notwendigkeiten fordern viel Anpassung und Flexibilität seitens der Absolventen und auch unserer Einrichtung. Dabei handeln wir immer individuell als Partner und Unterstützer. Hier helfen der modulare Aufbau und die hohe Bereitschaft der Lehrenden. Besonders findet dies Ausdruck in der Durchführung des Abschlussprojekts.

Das Abschlussprojekt
Im Abschlussprojekt entfaltet die Vielschichtigkeit der Betriebe, der Neigungen der Absolventen und die Breite der Kompetenzen der Dozenten den Raum der Möglichkeiten.
Das Abschlussprojekt als WIN-WIN für alle Beteiligten ist unsere Stoßrichtung bei der Beratung und Begleitung der Absolventen und Absolventinnen in dieser entscheidenden Ausbildungsphase. Es findet im letzten Halbjahr statt und wird für viele zur persönlichen Visitenkarte.
Mittelständler, Startups mit zwei CNC-Fertigungszentren in der „Doppelgarage“, Traditionelle Gießereibetriebe, zuckerproduzierendes Gewerbe, Pumpenweltmarkanbieter, Turboladerproduzenten, Chemiekonzerne, alle brauchen Detaillösungen für unterschiedlichste technische Herausforderungen. Anpassungen an neue Verordnungen, Verbesserungen in Produktionsanlagen, Neudimensionierungen von überholten technischen Lösungen, es ist ein unendliches Feld. Hier passt das Kompetenzmuster des staatlich geprüften Technikers, der staatlich geprüften Technikerin genau. Es darf mehr sein, es muss mehr sein als der gute Facharbeiter, es braucht ein breiteres technisches Grundwissen, mehr theoretische, digitale, soziale und nicht zuletzt humane Kompetenzen.
Ergänzt werden die im beruflichen Kontext entstehenden Abschlussprojekte durch sehr persönlich vorgetragene Arbeiten. Ein Beispiel ist der im Bild 4 zu sehende vollautomatische Weinausschankautomat eines Absolventen des Abschlussjahres 2020/2021.

Ausblick
Schule ist ein gewachsenes Konstrukt. Es besteht im hohen Maße aus Formalitäten. Die gesellschaftlichen, beruflichen und technischen Entwicklungen sind herausfordernd.
Gleichzeitig ist unsere Schule solide, sie trägt, sie steht fest und ist belastbar.
Das Wichtigste ist aber: sie besteht aus Menschen. Nicht die Mauern, nicht die Ausstattung, nicht die digitale Infrastruktur ist der Garant für die Erfüllung der an sie gerichteten Ansprüche. Es sind die Menschen, welche die Fachschule nutzen, um ihr berufliche Entwicklung zu gestalten.
Die Absolventen bilden sich weiter und ihr persönlicher Zugewinn qualifiziert sie, innerhalb ihrer vielschichtigen beruflichen Herausforderungen verantwortungsvoll zu agieren.
Die Lösung für die zunehmende Komplexität unserer beruflichen Herausforderung ist der Mensch, nicht die Maschine und auch nicht der Algorithmus. Diese können uns zwar das Leben erleichtern, aber Verantwortung für unsere Entscheidungen tragen wir. Hierzu leistet die Fachschule Technik in Frankenthal ihren Beitrag.