Aus den Fachschulen

Vorstellung Werner-von-Siemens Schule Hildesheim

tema-Ausgabe 06/2021

History

Die Werner-von-Siemens-Schule ist eine Berufsbildende Schule im niedersächsischen Hildesheim. Die dort ansässige Fachschule Technik wird mit den Schwerpunkten Maschinentechnik und Elektrotechnik in Tagesform geführt. Die Schule selbst hat immer wieder interessante Entwicklungen durchlebt und passt sich auch heute und in der Zukunft weiterhin immer wieder den Gegebenheiten an, wie ein kurzer Ausschnitt der Historie zeigt.

17.04.1831

Eröffnung der städtischen "Realschule für Gewerbetreibende und Künstler" als Sonntagsschule. (S. Bild oben)

1839

Neugründung als "Gewerbeschule".

22.03.1945

Zerstörung der Stadt Hildesheim; bis auf Teile des Hofflügels versinkt auch die Schule in Schutt und Asche

01.01.1946

Besatzungsmacht genehmigt wieder Unterricht

1948

Schichtunterricht bei 2600 Schülern auf Gartenstühlen vom Parkhotel Berghölzchen, Schulspeisung mit Haferflockensuppe

1959 - 1962

Neubau an der Rathausstraße

14.05.1979

Namensgebung: Werner-von-Siemens-Schule

1992 - 1993

Neubau im Sauteichsfeld (seit 2000: Von-Thünen-Straße)

2005

Eröffnung des Standorts Bischofskamp

2014

 

Heute          

Erweiterung des Standortes Von-Thünen-Str. um einen Anbau für die Metalltechnik mit Aufgabe des Standortes Bischofskamp und Umzug der Werkstätten zum Herbst 2014.

 

Planung eines Erweiterungsbaus am Standort Von-Thünen-Str. und somit Zusammenführung der beiden Standorte, sowie Integrierung als Projektschule

 

Was macht uns aus?!

Die vorgeschriebenen Rahmenrichtlinien ermöglichen eine offene, schulinterne Ausgestaltung für den berufsübergreifenden Lernbereich mit den Fächern und den berufsbezogenen Lernbereich mit den Modulen und können somit an die An­forderungen der regionalen Wirtschaft inhaltlich ausgefüllt werden.

Wir versuchen den Studierenden möglichst viele Einblicke in unterschiedlichen Unternehmen zu ermöglichen bzw, diese zu uns in die Schule zu holen, um viel Praxisnähe bieten zu können. 

Da ein besonderer Schwerpunkt dieser Weiterbildung die Projektarbeit ist und die Arbeiten in Zusam­menarbeit mit regionalen Betrieben durchgeführt werden, ist eine selbstverständliche und regelmäßige Kontaktpflege mit den Unternehmen gegeben und bietet auch den Lehrkräften immer wieder neue und aktuelle Einblicke in das Berufsbild.

Zusätzlich ermöglichen wir den jungen Leuten die Abnahme von diversen Zertifikaten, um wettbewerbsfähig auf dem Arbeitsmarkt zu sein.

Im Weiteren legen wir Wert auf eine gute und professionelle Dokumentations- und Präsentationstechnik, da dies nicht nur für das Abschlussprojekt, sondern auch im späteren Berufsleben häufig von den Absolventen erwartet wird.

Diesbezüglich haben wir ein 2tägiges intensives Rhetorikseminar außerhalb der Schule ins Leben gerufen. Die Studierenden verbringen diese beiden Tage in der Marienroder Mühle in einer reizvollen naturbelassenen und entspannten Umgebung, um sich vollständig auf diese Veranstaltung einlassen zu können.

Denn im Laufe der Weiterbildung werden verschiedene Präsentationen eingefordert:

  • Präsentationen zu Themen aus dem Unterricht - Diese haben hauptsächlich einen inhaltlichen Schwerpunkt.
  • Vorpräsentation der Projekte - Hier soll die Aufgabenstellung und Zielsetzung dargestellt werden.
  • Abschlusspräsentation der Projekte - Hier soll die Erarbeitungsphase und Lösung dargestellt werden. Zusätzlich werben die Absolventen für sich und Ihre Kompetenz bei anwesenden Firmenvertretern. Hier ist besonders auch auf das Auftreten zu achten.

Bei Allem kommt der Spaß meist nicht zu kurz. Bootstouren auf der Leine mit der gesamten Fachschule und Klassenfahrten der Abschlussjahrgänge, sowie klasseninterne Aktivitäten lockern die Atmosphäre auf und führen zu einem guten Zusammenhalt der Mitglieder dieser Schulform.

Wieso Projektorientierung?

Im Zuge der Abschlussprüfung der/des staatlich geprüften Technikerin/-s werden unter anderem als ein Bestandteil Projektarbeiten, mit einem Stundenumfang von mindestens 160 Stunden pro Person, absolviert. Die Durchführung erfolgt in Dreierteams, um sich gegenseitig zu unterstützen und bessere Ergebnisse erzielen zu können und die Kompetenzen zur Teamarbeit, zu fördern. Die Projektaufgabe umfasst die praktische Umsetzung der verschiedenen Lernbereiche, wie Projektmanagement, Analyseverfahren, Entwicklung und Konstruktion bzw. Programmierung, Dokumentation, Beschaffung, Herstellung, Prüfung und Präsentation. Damit wird Erlerntes praxisnah angewendet, im Zusammenhang vertiefend erfasst und noch nicht vollständig Verstandenes nachgearbeitet.

An der Werner von Siemens Schule in Hildesheim ist es üblich, dass die Studierenden sich eigenständig um ein externes Firmenprojekt bemühen. Dies fördert die Selbstständigkeit, übt und stärkt die Persönlichkeit auf den Gebieten Auftreten und Rhetorik bei offiziellen Firmenkontakten sowie den Umgang mit Frustration bei Absagen und Misserfolgen. Gleichzeitig ist dies der erste Schritt in die reale Berufswelt der/s Technikerin/-s, wenn auch ein schonender Übergang durch die Betreuung von Unternehmen und Schule.

Um einer erfolgreichen Projektarbeit gerecht zu werden, sind weitere persönliche Fähigkeiten wie Methoden- und Lernkompetenz, sowie Zeitmanagement von Nöten. Aufgrund der Komplexität der Aufgabe ist es unausweichlich, dass jedes Teammitglied eine weitere Entwicklung bezüglich seiner Fähigkeiten und Kompetenzen durchmachen wird. Durch diverse kleinere Projekte vorab, z.B. in den Bereichen Automatisierung, Werkstoff- und Getriebetechnik, werden die Studierenden in abgespecktem Rahmen auf das große Abschlussprojekt vorbereitet und können dort bereits durch erste Übungen ihre Teamfähigkeit, Fach- und Methodenkompetenz weiter entwickeln und vorantreiben. 

Als Höhepunkt präsentieren die Studierenden zum Abschluss ihre Projektarbeiten i.d.R. der breiten Öffentlichkeit in Form einer Messe. Dies dient dazu, den Anwesenden, stellvertretend für spätere Kunden, die Ideen professionell näher zu bringen. Die Projekte müssen, mit Hilfe einer PowerPoint, in kurzen Vorträgen fachlich korrekt und inhaltlich auf das Wesentliche fokussiert, vorgetragen werden, bei angemessener Kleidung und Ausdrucksweise. Detailliertere Einzelgespräche mit dem Fachpublikum und Vorführungen sind an den Messeständen möglich und stellen letztendlich die Wertschätzung der geleisteten Arbeit und gleichzeitig eine Kontaktbörse zu möglichen Arbeitgebern dar.

Leider konnte Letzteres im vergangenen Jahr in der Form nicht stattfinden. Da die angehenden Technikerinnen und Techniker aber als Eingangsvoraussetzung einen PC benötigen, konnte die Medienkompetenz in den letzten Semestern enorm gesteigert werden und die Abschlusspräsentation als Videokonferenz für die Öffentlichkeit, die Firmenbetreuer, Ehemalige und Familienmitglieder stattfinden.

Unser Erfolg!

Besonders stolz sind wir darauf, dass die Projektarbeiten unserer Studierenden so erfolgreich sind und dadurch auch unsere Arbeit eine gewisse Wertschätzung erfährt.

Unsere bisherigen Erfolge bei den Wettbewerben des BVT-AWARD : 

2015:    1. Platz beim bundesweiten BVT-Award => Entwicklung eines Jetlev-Flyers;

2016:    3. Platz beim bundesweiten BVT-Award=> Konstruktion einer Montagevorrichtung

2017:    3. Platz => Umrüstung eines VW-Käfers als Elektrofahrzeug

2018:    1. Platz => Entwicklung einer Paketvereinzelungsanlage

2019:    3.Platz Ausschleusung vom Fließband von Lebensmitteln mit Fehlgewicht

2020:    Entfall durch Corona

2021:     3.Platz =>   Standardisierung von Antrieben für die Abstützungen eines Container-   Mastsystems

 

 

Preisübergabe 2019, v.l.n.r.: Fimenbetreuer Hr. Vaugel ( von BIZERBA; ehemaliger Techniker der WVSS), OStD Hr. Diepholz-Seeger (Schulleiter), StD Herr Barnet (Projektbetreuer), Hr. Gerard Wolny (BVT), Hr. Kalkan u. Hr. Rösner (Projektanten), OSTR'in Dipl.-BPäd. Dipl.-Ing. (FH) Fr. Oppermann (Teamleiterin der FS Technik), Hr. Kaube (Projektant)