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Die Einstufung der Staatlich geprüfte Technikerinnen und Techniker auf Meisterniveau ist nicht sachgerecht!

Das ist eine der wichtigsten Forderungen des diesjährigen Technikertags des Bundesverbandes höherer Berufe der Technik, Wirtschaft und Gestaltung.

Nach vielen regionalen und bundesweiten Technikertagen hat sich der BVT in diesem Jahr für einen ersten digitalen Technikertag entschieden. Ziel war es, in dieser Woche, Studierende und Absolventen von Fachschulen mit Unternehmen in ganz Deutschland zu vernetzen. Auch sollten diese Betriebe die Bildungsträger in ihren Regionen besser kennenlernen.

Eröffnet wurde die Veranstaltung mit einem Grußwort von Dr. Jens Brandenburg, dem parlamentarischer Staatssekretär im Bundesbildungsministerium. Er hob hierbei die wichtigsten Themen seines Ministeriums hervor. Lebenslanges Lernen, Erwachsenenbildung und Qualifikation. Dies zu fördern sei eine der vorrangigsten Aufgaben.

Im Anschluss gab es vier kurzweilige Online-Diskussionen passend zu den verschiedenen politischen Forderungen des BVT.

In dem ersten Panel forderte Jürgen Böhm, Bundesvorsitzender des Deutschen Realschullehrer Verbandes eine verbindliche Berufsorientierung in den weiterführenden Schulen einzuführen. „Am besten sollten wir damit spätestens ab der 7. Klasse beginnen und mindesten mit einer Stunde pro Woche“, so Böhm.

Im zweiten Talk schaltete man den Leiter der Abteilung Förderung und Qualifizierung der Bundesagentur für Arbeit, Ulrich Eberle, aus Nürnberg dazu. Hier ging es um Einbindung aller Fachschulen in das Qualifizierungs- und Weiterbildungsangebot der Bundesagentur.

Im Anschluss daran vertieften die beiden moderierenden Vertreter des BVT, Thomas Schmid und der Hauptgeschäftsführer Gerard Wolny, die Forderung nach einer bundesweiten Ausdehnung der „Meisterprämie“ auch auf erfolgreiche Fachschulabsolventen.

Im abschließenden Panel stand das Thema Gerechtigkeit im Vordergrund. „Wie kann es sein, dass nur ganz wenige die Berufsbezeichnung „Staatlich geprüfte Technikerin oder Techniker“ wirklich kennen, und das, obwohl sie mehr praktische Berufserfahrung einbringen und teilweise bis zu 1.000 Unterrichtsstunden mehr absolvieren müssen als Handwerks- oder Industriemeister?“, so Gerard Wolny. Diese Erfahrungen musste auch Lia Liebing machen. Sie war aus Köln dazugeschaltet, wo sie sich aktuell zur Staatlich geprüften Maschinenbautechnikerin ausbilden lässt.

„Arbeitskolleginnen und -kollegen bei mir in der Firma, die schon Staatlich geprüfte Techniker sind, erwähnen das gar nicht. Erst als ich ihnen erzählte, dass ich jetzt wieder die Schulbank drücke, haben sie es erwähnt. Das müssen wir ändern. Wir können stolz auf das gelernte sein und das auch jedem und immer sagen, und nicht nur bei Gehaltsverhandlungen“, so die junge Rheinländerin.

In den folgenden digitalen Workshops gab es ein buntes Programm. Vom Bewerbertraining, angeboten von der Techniker Krankenkasse, über die Vernetzung von Fachschulen und Unternehmen bis hin zur künstlichen Intelligenz. Für jeden der über 500 Besucher des digitalen Technikertages war etwas dabei.

Danach hatten alle Gäste noch die Möglichkeit an digitalen Messeständen die teilnehmenden Fachschulen kennenzulernen und im Bereich der Unternehmen die neuesten Jobangebote aus dem gesamten Bundesgebiet zu finden.

Als um 20:00 Uhr die letzten Stände schlossen, zog Gerard Wolny, Hauptgeschäftsführer des BVT, ein durchweg positives Resümee. „Pandemiebegingt haben wir uns zum ersten Mal für dieses digitale Format entschieden. Natürlich ersetzt das nicht die persönliche Kommunikation wie bei einer Präsenzveranstaltung, aber so konnten wir diesmal gleichzeitig Studierende, Fachschulen und Unternehmer aus ganz Deutschland zusammenbringen. Wobei sich sogar Mitglieder des BVT aus den USA und Canada zugeschaltet haben. Aus diesem Grund werden wir wirklich überlegen, ob wir dieses digitale Format nicht auch nach „Corona“ so weiterführen“, so Wolny.

         

Der Bundesverband höherer Berufe der Technik, Wirtschaft und Gestaltung e.V. (BVT) ist der größte Berufsverband der Staatlich geprüften Technikerinnen und Techniker, Betriebswirtinnen und Betriebswirte sowie Gestalterinnen und Gestalter.

Pressekontakt:

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