BVT-Aktivitäten

MINT Fachkräfte im Magischen Dreieck

(Digitale Revolution, Demographie, Migration)

(Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik)

Am 22. September 2016 hat „MINT Zukunft schaffen“, ein Verein deutscher Arbeitgeber, im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWI) in Berlin eine Veranstaltung durchgeführt, auf der verschiedene Initiativen, dem Fachkräftemangel in naturwissenschaftlich-technischen Berufen unter dem Gesichtspunkt Migration zu begegnen, vorgestellt wurden.

In seiner Eröffnung ging der parlamentarischen Staatssekretär Uwe Beckmeyer vor allem auf die Zukunftsfähigkeit Deutschlands im digitalen Zeitalter ein. Beckmeyer sieht die dringende Notwendigkeit einer umfangreichen digitalen Strategie. Fachkräfte im MINT Umfeld sowohl auszubilden als auch aus dem Ausland zu gewinnen habe für sein Ministerium oberste Priorität. Schon jetzt können viele Stellen im MINT Bereich nicht besetzt werden, es besteht dringender Handlungsbedarf. Beckmeyer wörtlich: "Ohne MINT-Fachkräfte werden wir den Weg in die Digitalisierung nicht schaffen. Darum müssen wir dringend dafür sorgen, dass Fachkräfte besser in den Arbeitsmarkt integriert werden. Insbesondere junge Flüchtlinge und Menschen mit Migrationshintergrund müssen wir dabei unterstützen."

Prof. Dr. Axel Plünnicke referierte anschließend über Chancen der Digitalisierung in Bezug auf die Arbeitswelt 4.0. Er zeigt zwei Szenarien auf in denen durch die Automatisierung der Mensch ersetzt oder aber der Mensch in seiner Arbeit unterstützt wird indem Roboter Lasten schleppen oder zum besseren Problemverständnis Daten aufbereiten. Plünnicke sieht den wachsenden Bedarf an digitalen Kompetenzen und MINT Fachkräften um im weltweiten Wettbewerb mithalten zu können. Er appelliert dringend an die Bundes- und Landesregierungen digitale Bildung zu reformieren, zu fördern und auszubauen sowie umfangreiche Qualifizierungen zu konzipieren.

In der folgenden Podiumsdiskussion haben Akteure von Unternehmen, Stiftungen und Projekte ihre Wege und Aktivitäten, junge Menschen und vor allem auch Migranten für MINT-Berufe zu gewinnen vorgestellt. 

Andrea Gardeib, Vorstand der Dialego AG, plädiert eindringlich für eine digitale Strategie schon an den Grundschulen. Kinder müssen zwischen dem fünften und dem siebten Lebensjahr an Lernthemen herangeführt werden, in der Zeit entwickeln sich Interessen und Fähigkeiten am effektivsten. Genau in der Phase sollten vor allem die Mädchen an digitale Themen herangeführt werden. Nur so lasse sich die im internationalen Vergleich riesige Lücke bei Frauen in MINT Berufen in Deutschland schließen.

Thomas Sattelberger, Vorsitzender von "MINT Zukunft schaffen" erklärt, es müsse dringend in Deutschland 'Digitales Analphabetentum' vermieden werden, dies kann nur geschehen, wenn die MINT-Bildung entlang der gesamten Bildungskette gestärkt wird. Jörg Matern, Referent der Siemens AG, stellt ein Projekt seines Unternehmens vor das junge Migranten im digitalen Bereich begleitet von intensivem Deutschunterricht ausbildet.

In der anschließenden Publikumsdiskussion sind sich alle Beteiligten einig, dass im Bereich der Digitalisierung großer Handlungsbedarf in Bezug auf bestehenden Fachkräftemangel und demografische Entwicklung besteht. Junge Flüchtlinge zu qualifizieren wäre ein Weg, die Lücke zu verkleinern.

Birgit Huster, BVT Berlin-Beauftragte

Birgit Huster, BVT Berlin-Beauftragte