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4. Regionaler Technikertag in der Allianz Arena in München

Rund 180 Teilnehmer aus Politik, Wirtschaft und Fachschulen haben am 6. Februar unsere Veranstaltung „Unternehmen treffen Fachkräfte“ im Rahmen des inzwischen vierten regionalen Technikertages, dieses mal in der Allianz Arena in München, besucht.

Erfreulich viele Studierende der städtischen Fachschule für Maschinen-, Metallbau, Informatik und Elektrotechnik sowie der städtischen Fachschulen für Drucktechnik und Papierverarbeitung, der GBS Schulen sowie der Fachschule für Bautechnik waren anwesend. Daneben waren zahlreiche Unternehmen vertreten, um sich an Diskussionsrunden rund um die Themen berufliche Bildung, Fachkräftemangel zu beteiligen aber auch Chancen des Networkings zu ergreifen.

Durch den Abend führte Markus Deselaers, Chefredakteur des Wirtschaftsmagazins DUB. Er bat BVT-Hauptgeschäftsführer Gerard Wolny um eine Einführung in die Thematik der beruflichen Bildung und hier vor allem um eine Vorstellung des Berufsbildes des Staatlich geprüften Technikers.

Wolny begrüßte die Teilnehmenden und bedankte sich insbesondere bei Bernhard Loos, MdB sowie Jürgen Böhm, Bundesvorsitzender des Verbandes Deutscher Realschullehrer für deren Bereitschaft an den Podiumsdiskussionen teilzunehmen.

An der 1. Halbzeit (1. Diskussionsrunde) nahmen Bernhard Loos, Jürgen Böhm, Markus Stehle und Christopher Keilhack (beide Studierende zum Staatlich geprüften Techniker der Fachrichtung Maschinenbautechnik). Loos beschrieb die Maßnahmen des Bundes zur Stärkung der beruflichen Bildung. Dabei stellte er insbesondere das am 1. Januar 2020 in Kraft getretene Berufsbildungsmodernisierungsgesetz, kurz BBiMoG, heraus. Dies sei nach langer Kraftanstrengung und dem Einsatz vieler berufspolitischen Akteure, die auch an diesem Abend anwesend seien, ein herausragendes Ergebnis.

Böhm begrüßte ebenfalls das BBiMoG. Begünstigt durch den Koalitionsvertrag, der zur Stärkung der beruflichen Bildung aufruft, sei es so erstmals seit 2005 gelungen, die berufliche Bildung so zu modernisieren, dass sie eine ernstzunehmende Konkurrenz zur Hochschulbildung darstellen kann. Die Reform soll die Tendenz stoppen, dass nahezu ganze Jahrgänge an die Hochschulen streben. Nur durch eine attraktive Ausgestaltung der dualen Ausbildung könne der Facharbeiter- und Handwerkermangel ausgebremst werden.

Stehle und Keilhack schilderten ihre beruflichen Werdegänge und erläuterten ihre Entscheidung für die Ausbildung zum Staatlich geprüften Techniker an einer Fachschule. Dabei verdeutlichten beide, dass die berufliche Bildung zusammen mit der Aufstiegsfortbildung an Fachschulen eine durchaus attraktive Alternative zum Studium ist.

Die Diskussionsrunde machte deutlich, dass die Reform nicht alle Aufstiegsfortbildungen einbezieht. Landesrechtlich geregelte Weiterbildungen und Aufstiegsfortbildungen, wie die zum Staatlich geprüften Techniker, werden im Gesetz nicht berücksichtigt.

Loos betonte abschließend, dass das BBiMoG  es jedoch den Bundesländern ermögliche, ihre Ausbildungen an Fachschulen entsprechend aufzuwerten.

In der anschließenden 2. Halbzeit wurde die Sicht der Unternehmen auf den Arbeitsmarkt und deren Erwartungen an Bewerber fokussiert. Dabei gaben Markus Groben (Groben Ingenieure) und Klaus Zschaage (authensis AG) Einblicke in die Personalpolitik ihrer Unternehmen. Sie stellten heraus, dass es zunehmend schwieriger ist, geeignete, gut qualifizierte Mitarbeiter zu finden. Beide Unternehmensvertreter führten aus, dass neue Mitarbeiter in der Einarbeitungszeit, häufig von Mentoren begleitet, zielgerichtet an ihre Aufgabenbereiche herangeführt werden.

Christian Kronberger, Studierender an einer Fachschule für Technik, beschrieb den Ausbildungsverlauf. Dabei unterstrich er die Lösungsorientiertheit und den engen Praxisbezug der Fachschulausbildung zum Staatlich geprüften Techniker.

Die 3. Diskussionsrunde (Verlängerung) verdeutlichte die Kompetenzen der Staatlich geprüften Techniker. Markus Specht, Staatlich geprüfter Techniker, berichtete von seinem Tätigkeitsbereich im Unternehmen. Dabei hob er besonders hervor, dass die Technikerausbildung ein hervorragendes Fundament für eine erfolgreiche Karriere im Beruf sei.  Aus dem beruflichen Alltag in seinem Job stellt er fest, dass die Praxisbezogenheit der Fachschulausbildung durchaus Vorteile gegenüber den akademischen Berufsabschlüssen hat.

Wolny bestärkte die Aussagen von Specht und wies darauf hin, dass die Ausbildung zum Staatlich geprüften Techniker, die höchste Qualifikation der beruflichen Bildung in Deutschland darstellt. Dennoch sei das Berufsbild der staatlich geprüften Techniker und Technikerinnen in der Öffentlichkeit nur vage bekannt war. Daher forderte er die Anwesenden auf, den BVT bei seinem Bestreben zu unterstützen, die Regelungen des BBiMoG in die Ländergesetze zu übernehmen.

Lisa-Marie Schalk und Thomas Wimmer, Studierende an einer Fachschule für Technik, sehen ebenfalls Defizite in der Bekanntheit des Berufsstandes und dessen Kompetenzen. Dies äußert sich letztlich auch in der Bezahlung.  Der Stellenwert und die Inhalte dieser umfangreichen Weiterbildung sollten daher besser kommuniziert werden.

Abschließend bedankte sich Wolny bei den Anwesenden für die rege Beteiligung und wies auf das „Elfmeterschießen“ hin. Eine, sowohl für die Unternehmen als auch die Fachschulen und ihre Studierenden, hervorragende Gelegenheit zum Networking.

Der Abend klang, wie es sich auch in Bayern in einem Stadion gehört, mit Bier und einem Imbiss aus. An den Tischen wurde gemeinsam gegessen, getrunken und es wurden viele Visitenkarten ausgetauscht. Niemand stand im Abseits!